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Tilia: Focus (Review)

Artist:

Tilia

Tilia: Focus
Album:

Focus

Medium: CD
Stil:

Dream-Pop

Label: Ambulance Recordings
Spieldauer: 43:10
Erschienen: 06.02.2015
Website: [Link]

Wenn eine Musikerin ihre Musik selber als Dream-Pop bezeichnet, möchte man als Kritiker natürlich nicht widersprechen. Obwohl ein diesbezüglicher Widerspruch bei „Focus“ durchaus berechtigt wäre!

Hinter TILIA verbirgt sich die 28-jährige Schweizerin Daniela Hallauer, die ihre Kompositionen geschickt aus einer Melange von Folk, Pop, Indie sowie Singer/Songwriter zusammensetzt, den sie als „Dream-Pop“ verkauft, der aber nicht wirklich dauerhaft zum Träumen einlädt, da eine Vielzahl stilistischer Brüche offensichtlich sind. Das Album lädt uns im Grunde nicht wirklich zum Träumen ein, selbst wenn es von einer melancholischen Grundstimmung durchzogen ist. Immer wieder brechen einzelne Songs aus, erfahren überraschende Steigerungen und reißen uns beim Hören aus der träumerischen Stimmung, indem sie uns schneller aus unseren Traumwelten zurückholen, als es uns lieb sein dürfte. Und gerade das macht nicht etwa die Schwäche, sondern die wahre Stärke von „Focus“ aus!

Selbst wenn TILIA als ihre Vorbilder bzw. „Focus“-Vergleichsgrößen HEATHER NOVA oder BONNIE PRINCE BILLY nennt, tauchen in ihrer Musik eher andere Bezugsgrößen auf. Manchmal lächelt uns aus ihren Songs eine SUZANNE VEGA an, so wie beispielsweise in „A Letter“, einer der besten, weil auch irgendwie dynamischsten Titel des Albums, der verhalten beginnend sich in eine regelrechte Ekstase steigert. Solche Songs lassen uns genau aus der Agonie aufwachen, die leider manchmal zu intensiv von diesem „Focus“-Dream-Pop ausgestrahlt wird, dem vielleicht etwas weniger Pedal Steel und dafür etwas mehr Schlagzeug gut getan hätte.

Die ruhigen „Träumereien“ wiederum erinnern an zwei ganz große Sophies: SOPHIE HUNGER und SOPHIE ZELMANI. Damit ist klar, dass auch die manchmal etwas zu schmachtvollen Gefühle der Musik auf „Focus“ innewohnen. Mitunter schmachtet TILIA zu intensiv, wogegen es manchmal sogar todtraurig wird, wie auf „Oh Let‘s Try“. Aber auch in diesem Falle trügt der erste Schein, denn plötzlich setzt das Schlagzeug fast aggressiv ein und treibt den Song einem beängstigend wirkendem Ende entgegen. Ein Ende, welches dann auf ähnlich melancholische Weise in „Cut I Stone“ erneut aufgegriffen wird. Schwermut hat TILIA tatsächlich echt hervorragend und rundum überzeugend drauf. Ob dieser dann am CD-Ende noch durch das gänzlich belanglose und in Schweizerdeutsch gesungene „Abschlusslied“ vertrieben werden muss, bleibt fragwürdig.

FAZIT: Dream-Pop mit einer Breitseite Country und einer angenehm warmen, gefühlvollen weiblichen Stimme. Ein paar weniger Country- Elemente und dafür etwas mehr Mut zu ausgefalleneren musikalischen Experimenten wären der „Focus“sierung dieser Musik hilfreicher gewesen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2924x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Island
  • Sensation
  • A Letter
  • Head Over Heels
  • Home
  • Igor
  • Jane Austen‘s Hidden Track
  • Oh Let‘s Try
  • Sail The Seas
  • Cut In Stone
  • Abschlusslied

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Focus (2015) - 9/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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